Eine zerstörte Kirche im zentralen Westen von Myanmar. (©Open Doors)
Der Sonntag der verfolgten Kirche, eine Initiative der Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA, sensibilisiert für die Realität der Christenverfolgung weltweit. Diese Veranstaltung, die sich an die Kirchen in der Schweiz richtet, findet am 9. und 16. November 2025 statt.
Obwohl die Religionsfreiheit durch Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte garantiert ist, werden derzeit 380 Millionen Christinnen und Christen aufgrund ihres Glaubens diskriminiert oder verfolgt. Das entspricht einem Siebtel aller Christen weltweit. Zwischen November 2023 und Oktober 2024 wurden weltweit 4476 Christen aus religiösen Gründen getötet.
Drei Länder im Fokus
Um das Bewusstsein für religiöse Verfolgung zu schärfen, bietet der Sonntag der verfolgten Kirche 2025 einen Einblick in die Realität und die Herausforderungen der Christen in drei Ländern: Mali, Myanmar und Nicaragua.
In Mali nimmt die Religionsfreiheit immer mehr ab, insbesondere dort, wo Dschihadisten präsent sind und die Einhaltung des islamischen Rechts fordern. Sie stellen ihre Forderungen an die Christen: Konversion zum Islam, Unterstützung des Dschihad, Abgaben an die Dschihadisten oder Kleidung, die dem islamischen Recht entspricht. Wer vom Islam zum christlichen Glauben konvertiert, muss zudem mit grosser Feindseligkeit seitens seiner Familie und der Gesellschaft rechnen und unter Umständen sogar fliehen.
In Myanmar wütet seit vier Jahren ein Bürgerkrieg und die Bevölkerung sehnt sich nach Frieden. Die Regierungstruppen gehen besonders hart gegen christliche Minderheiten vor. Dörfer werden gezielt angegriffen, Mitarbeitende von Hilfsorganisationen und Pastoren werden regelmässig ermordet.
In Nicaragua gibt es zwar sehr viele Christen, doch bestimmte christliche Gemeinschaften werden nicht toleriert oder sind sogar streng verboten. Christen, die sich in der Zivilgesellschaft engagieren, werden regelmässig des Landesverrats verdächtigt. Sie werden vor ihren Häusern von der Polizei überwacht, verhaftet und misshandelt oder sogar ins Exil gezwungen.
Ein Dossier mit detaillierten Informationen zu diesen Ländern und Handlungsempfehlungen kann auf der Webseite www.verfolgung.ch heruntergeladen werden.
Verteidigung derjenigen, die zum Schweigen gebracht werden
Den Organisatoren zufolge haben die Christinnen und Christen in der Schweiz die Aufgabe, die Ungerechtigkeit gegenüber verfolgten Christen anzuprangern und sich für sie einzusetzen.
«Die verfolgte Kirche ist unsere Familie. Und wenn ein Mitglied leidet, ist der ganze Körper betroffen. Entscheiden wir uns daher, nicht wegzuschauen. Trauen wir uns zu sprechen, wenn andere es nicht können. Und lassen Sie uns gemeinsam zu einem Volk werden, das seine Stimme für Gerechtigkeit erhebt», schliesst der gemeinsam verfasste Leitartikel von Philippe Fonjallaz, Leiter von Open Doors Schweiz und Präsident der Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit der SEA, und Linus Pfister, Vizepräsident der AGR und Geschäftsleiter der Organisation Hilfe für Mensch und Kirche (HMK).
Für weitere Informationen stehen Ihnen gerne zur Verfügung:
Kontakt
Philippe Fonjallaz
Präsident Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit
Tel. 021 731 01 43
philippef@mailnet.info
Daniela Baumann
Kommunikationsbeauftragte SEA
Tel. 043 366 60 82
dbaumann@each.ch
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